2422 MHz, 10 MHz Bandbreite. DHCP.
So lauten die Zugangsdaten für Hamnet am Nebelstein und in Heidenreichstein. Doch wie wird eine WLAN-Bridge konfiguriert? Der Artikel zeigt die Konfiguration am Beispiel einer Ubiquity Bridge.
Netzwerksverbindung
Im ersten Schritt wird der PC über die LAN-Schnittstelle mit dem PoE-Adapter an dessen „LAN“-Port verbunden, die Bridge mit dem „PoE“-Port des Adapters. Somit ist die Bridge mit Strom versorgt und mit dem PC verbunden. Im Auslieferungszustand ist das LAN-Interface der Bridge auf die IP-Adresse 192.168.1.20/24 konfiguriert. Am PC ist eine Adresse aus dem Subnetz der Bridge einzustellen, beispielsweise die Adresse 192.168.1.123, Netzmaske 255.255.255.0 und als Gateway 192.168.1.20, ebenso der Nameserver (DNS) 192.168.1.20
Browserkonfiguration
Im Browser wird nun die Seite http://192.168.1.20 aufgerufen. Der Browser warnt über ein selbstsigniertes Zertifikat, siehe folgende Abbildung:
Diese Warnung kann man mit „Advanced“ und „Accept the Risk and Continue” überspringen.
Als nächstes kann man sich bei der Bridge einloggen, die Default-Kennung lautet „ubnt“ genauso wie das Standard-Passwort „ubnt“. Wurde zuvor die Bridge bereits verwendet, dann ist es sinnvoll, diese unter „System“ auf Werkseinstellungen zurückzusetzen:
Nach ca. einer Minute ist die Bridge wieder verfügbar, es erfolgt eine neuerliche Zertifikatswarnung und man kann sich erneut mit dem Standardpasswort einloggen.
Systemeinstellungen
Im nächsten Schritt erfolgen die Einstellungen unter dem Reiter System:
Die wichtigste Einstellung ist der „Device name“. An dieser Stelle ist das eigene Rufzeichen in Großbuchstaben einzutragen. Darüber hinaus kann man die Zeitzone einstellen („Central Europe“),.
Klickt man bei „Account User Name“ auf die Lupe, so erhält man die Möglichkeit das Default-Passwort zu ändern. Unter „Current Password“ ist das Defaultpasswort „ubnt“ einzugeben, danach zwei mal ein neues Passwort.
Mit „Change“ wird die Änderung akzeptiert, nun ist es ganz wichtig „Apply“ zu drücken. Nur so werden die Änderungen gespeichert. Nach „Apply“ startet der Router neu und ist noch einer Minute wieder unter der gewohnten Adresse erreichbar.
Netzwerkseinstellungen
Nun folgt der schwierigste Teil, die Einstellungen für das Netzwerk, diese finden sich unter „Network“:
Als „Network Mode“ empfehle ich „Router“. Unter „WAN“-Setttings kann und soll die Einstellung auf „DHCP“ bleiben. Die Hamnet-Adresse wird damit vom Hamnet-Knoten bezogen.
Die Checkbox „NAT“ ist zu aktivieren, damit wird aller LAN-Verkehr auf die dynamische Hamnet-IP umgesetzt.
Unter „LAN-Network Settings“ sind nun die LAN-Einstellungen festzulegen. Nach der Umschaltung auf den Router-Modus erscheint dort eine andere Adresse, mit „IP Address“ „192.168.1.20“ kann wieder die momentan genutzte Adresse eingestellt und damit beibehalten werden.
Damit man den PC nicht immer manuell auf die für den Bridge passende Adresse einstellen muss, kann man, wie im Screenshot gezeigt, bei „DHCP-Server“ den Radio-Button „Enabled“ auswählen. Damit verteilt die Bridge selbst private Adressen an Clients.
Mit „Change“ und „Apply“ können die Einstellungen wiederum gespeichert werden.
Anmerkung: Soll die Bridge ins Heimnetzwerk integriert werden, dann ist unter „LAN Network Settings“ eine den Gegenheiten des Heimnetzwerks ensprechende Einstellung zu treffen. Der DHCP-Server in diesem Fall auf „Disabled“ zu stellen (also zu deaktivieren). Die IP-Adresse muss zum Subnetz des Heimnetzwerks passen, also zB. „10.0.0.199“ bei typischen DSL-Anschlüssen mit Adressen aus dem Subnetz 10.0.0.0/24.
Funkeinstellungen
In nächsten Schritt folgen die Funkeinstellungen. Im Browser wird der Reiter „Wireless“ ausgewählt:
Der Einstellung „Wireless Mode“ ist auf „Station“ zu belassen, die Bridge soll sich mit einem Access-Point (dem Hamnet-Knoten) verbinden. Als „SSID“ ist „HAMNET“ (in Großbuchstaben) einzustellen. Mit „Channel Width“ wird die Kanalbandbreite einstellt, in unserem Fall auf 10 MHz. Bei „Antenna“ kann auf „Feed only“ eingestellt werden, damit kann die Bridge auf maximale Sendeleistung (26 dBm) eingestellt werden. Mit „Change“ und „Apply“ wird die Konfiguration wiederum gespeichert.
Mit „Select“ kann nun ein Scan durchgeführt werden, im Idealfall wird die BSSID des Hamnet-Knotens angezeigt. Findet sich kein Access-Point, so kann mit „Frequency Scan List“ die konkrete Frequenz (2422 MHz) ausgeählt werden.
Die Auswahl der Frequenz macht im 13cm Band (2,4 GHz) üblicherweise keine Probleme, schwieriger ist es bei Hamnet-Zugängen im 6cm Band (5,8 GHz). WLAN-Equipment ist oft auf in der jeweiligen Region zulässige Frequenzen eingeschränkt, meist hilft es die Bridge zuerst auf Werkseinstellungen zu setzen und im nächsten Schritt eine für die Frequenz des Zugangs passende Region auszuwählen.
(Anmerkung: Die Screenshots wurden mit einem 5,8 GHz-Userzugang für den Hamnet-Knoten am Arsenalturm erstellt)
Verbunden?
Auf der Karte „Main“ kann nun unter „Monitor“ der Eintrag „DHCP Client“ aufgerufen werden:
Der Browser zeigt in meinem Beispiel die IP-Adresse „44.143.24.196“ an, diese wurde vom Hamnet-Knoten zugewiesen. Sollte dort noch nichts stehen, kann der Browser mit „Refresh“ aktualisiert werden.
Rechts oben wird die Signalstärke (z.B. -79dBm), der Störpegel (Noisefloor, z.B. -102dBm) und die Signalqualität (Transmit CCQ, z.B. 91,4%) angezeigt, sowie wie Datenrate der Verbindung (z.B. 6.5/7.2 Mbit/s).
Nun kann im Browser http://44.143.53.66 eingegeben werden, eine einfache Webseite vom Nebelstein-Server sollte zu sehen sein. Funktioniert das, dann kann auch http://news.ampr.at oder http://oe3xnr.ampr.org aufgerufen werden.
Viel Spass im Hamnet